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mit uns ein Kinderspiel

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KINDER- UND GEMEINDEZENTRUM

Offener Wettbewerb 2023

Ort : 3143 Pyhra

Auslober : Marktgemeinde Pyhra, Niederösterreich

Leistung : Wettbewerbsbeitrag

 

STÄDTEBAULICHE KONZEPTION
Das Gebäude gliedert sich in zwei zueinander versetzte Bauteile und bildet dadurch zwei attraktive Freiräume mit nutzungsspezifischen Qualitäten. Der Bauteil „Gemeindezentrum“ mit Café und Bibliothek liegt an der östlichen Grundstücksgrenze, und bildet gemeinsam mit dem Zugangsbereich des Kindergartens einen Platz. Dieser ist durch Sitzstufen vom Straßenraum abgegrenzt und gestaltet so eine attraktive Ergänzung zum öffentlichen Raum. Die Sitzstufen fassen den geschaffenen Platz, bilden eine Schwelle zur Öffentlichkeit und laden zum Verweilen ein.
Um einen großzügigen, parkähnlichen Zwischenraum zwischen den Bildungseinrichtungen Volkschule und Kindergarten zu erzeugen, wurde der geplante Bauteil des Kindergartens Richtung Westen versetzt. Durch das Abrücken des Bauteils „Kindergarten“ von der Grundstücksgrenze im Osten wird ein privater, windgeschützter Freiraum für die Gruppenräume des Kindergartens geschaffen.

Die Erschließung der unterschiedlichen Bereiche erfolgt folgendermaßen:
Der bestehende Parkplatz im Westen der Liegenschaft bleibt erhalten und wird mit Elektroladestationen ergänzt. Durch das Zusammenlegen dreier Stellplätze entstehen zwei barrierefreie Stellplätzen. Insgesamt sind somit 29 Stellplätze vorhanden, die Anzahl der geforderten Stellplätze werden überschritten. Eine Einbeziehung der Stellplätze in den Bereich des neu geschaffenen Platzes ist weder zielführend noch erforderlich, womit die gesamte Fläche des Vorplatzes/Marktplatzes uneingeschränkt nutzbar bleibt.
Die fußläufige Erschließung des neuen Vor- bzw. Marktplatzes erfolgt vom öffentlichen Raum über die Sitzstufenanlage bzw. barrierefrei sowohl vom bestehenden Parkplatz aus als auch über den nordöstlichen Eckbereich des Grundstücks.
Im selben Bereich erfolgt auch die Zufahrt für die Anlieferung der unterschiedlichen Lager des Gemeindezentrums und des Cafés, sowie die Zufahrt zu den Müllräumen.
Sämtliche öffentlichen Funktionszonen, also Kindergarten, Aula des Gemeindeamts, der Bibliothek und des Veranstaltungszentrums erschließen sich vom öffentlichen Platz aus, wobei auch Nebenzugänge von der Ostseite her vorgesehen sind.

ARCHITEKTUR UND FUNKTIONALITÄT
Der vorgeschlagene Baukörper gliedert die unterschiedlichen Funktionsbereiche über klar abgegrenzte Zonen, die sowohl eigenständig als auch zusammengeschaltet unterschiedlichen Nutzungsansprüchen gerecht werden. Die barrierefreie interne Erschließung erfolgt an der Schnittstelle Kindergarten-Aula über einen Aufzug, der an sämtliche Funktionszonen angeschlossen ist.
Der schlicht gehaltene Baukörper erstreckt sich über drei Ebenen, bildet unterschiedliche Freiraumqualitäten, folgt in seiner versetzt gehaltenen Ausrichtung der leichten Hanglage und passt sich gut in die gegebene Landschafts- aber auch Ortsstruktur ein.
Die geplanten Verglasungs- und Fensterflächen sorgen für eine den unterschiedlichen Zonen entsprechende Belichtung, das auskragende Obergeschoß sorgt für Witterungsschutz und Beschattung.
Die Raumhöhen sind den entsprechenden Funktionsbereichen angepasst.
Das Café ist dem öffentlichen Platz zugewandt und bietet im Außenbereich gedeckte Flächen, die witterungsgeschützte Bereiche des Gastgartens schaffen.
Die Kernzone, die lichtdurchflutete Aula, deren Raum sich über zwei Geschoße erstreckt, bildet das Herzstück des Bauwerks. Von hier aus sind Bibliothek und Gemeindezentrum im Erdgeschoß und Veranstaltungssaal und Gemeindeamt im Obergeschoß erschlossen.
Das Bürgerservice schließt direkt an die Aula an. Die Bibliothek lässt sich in das Foyer des Kindergartens erweitern und bildet gemeinsam mit den Sitzstufen und dem Bewegungsraum im Geschoß darunter ein Raumgefüge, das sich hervorragend für Lesungen aber auch Aufführungen wie Konzerte oder Theater eignet: Ebene – Tribüne – Bühnenbereich.
Der Veranstaltungssaal ist teilbar und öffnet sich über einen witterungs- und windgeschützten Vorbereich auf eine Dachterrasse im Westen.
Das Gemeindeamt befindet sich im Obergeschoß und ist als Bürobereich mit belichteten Gängen und Kernzone mit Nebenräumen ausformuliert.
Der Kindergarten hat ein an den öffentlichen Platz angebundenes Foyer mit angrenzenden Räumlichkeiten für LeiterIn und Sonderpädagogik, und öffnet sich Richtung Süden auf ein großes Flachdach, das entweder begrünt und gestaltet weiteren Nutzungen im Außenraum Fläche bietet (Vorplatz bei Veranstaltungen über Eingangsbereich des Kindergartens auf das Flachdach erweiterbar), oder aber für eine nachträgliche Erweiterung des Kindergartens zur Verfügung steht. Der Grundriss kann wie im Geschoß darunter hergestellt werden, die zulässige Gebäudehöhe wird dadurch nicht überschritten.
Die Gruppen- und Personalräumlichkeiten befinden sich privater gelegen ein Niveau darunter, wobei sich die Gruppen vorwiegend zum östlichen Frei- und Spielbereich hin öffnen (Morgensonne) und überdachte Außenzonen aufweisen. Bewegungs- und Personalräumlichkeiten sind nach Westen zum halböffentlichen Park gewandt.
Die Erschließungszone ist multifunktional und bietet Raum für Möbel, Sitznischen und einer Leseecke, die sich zu einem überdachten Freibereich hin öffnet. Eine natürliche Belichtung der Erschließungszone ist über daran anschließende Garderobenbereiche und die Lesezone an der Westfassade gewährleistet, zusätzlich dazu sind Lichtkuppeln in den dazwischenliegenden Bereichen vorgesehen. Sichtbeziehungen zwischen Erschließungszonen und Gruppenräumen bestehen durch verglaste Öffnungen, teils als Sitznischen ausformuliert.
Die Oberflächenmaterialien der Fassade sind hauptsächlich als Putzoberfläche konzipiert, in den überdachten Freibereichen sind Fassaden- und Deckenflächen als hinterlüftete Holzkonstruktion vorgesehen.

ÖKOLOGIE UND ENERGIEEFFIZIENZ
Die geplante Baukörperkonfiguration als einziger Baukörper für unterschiedliche Funktionen ermöglicht eine kompakte Bauweise, die über die zulässige Gebäudehöhe als 3-geschoßiges, dem Gelände folgendes Bauwerk geplant ist. Eine nachträgliche Erweiterung berücksichtigt die zulässige Bebaubarkeit. Die Kompaktheit ist der wesentliche Parameter für eine möglichst hohe Energieeffizienz. Durch eine hochgedämmte Bauweise und dem Einsatz alternativer Energieträger und -formen, wie z.B. die örtliche Fernwärme und die Errichtung einer entsprechend dimensionierten Photovoltaikanlage auf dem Flachdach des Gemeindezentrums, wird diese größtmöglich ergänzt. Der Einsatz ökologischer Baustoffe in Konstruktion und Haustechnik trägt weiter zu einem ökologisch zu errichten Bauwerk bei.
Der möglichst resourcenschonende Umgang mit dem Bestand, nämlich der Erhaltung der bereits bestehenden Außenbereiche, wie Jugendspielplatz und Parkplatz, stellt ebenso einen großen, ökologischen Vorteil gegenüber einer Neuerrichtung dar.

WIRTSCHAFTLICHKEIT
Die Wirtschaftlichkeit der Errichtung des Bauwerks ist sowohl durch die dem Gelände angepasste Lage und somit dem möglichst geringen Eingriff im Bereich des Erdreichs, als auch durch die Kompaktheit eines einzigen Baukörpers für sämtliche Funktionsbereiche und dem einfachen statischen Konzept (keine Versprünge bei Lastabtragenden Bauteilen) gegeben.
Weitere Aspekte, die zu einer wirtschaftlichen Errichtung beitragen, ist der Einsatz wirtschaftlich darstellbarer Materialien und Oberflächen, der geplante Einbau nur eines Aufzugs, und nicht zuletzt die Erhaltung aller vorhandenen Infrastruktur, wie Parkplatz, Jugendspielplatz und des Baumbestands.